Die Bauzinsen sind im vergangenen halben Jahr spürbar zurückgegangen und die Nachfrage nach Baufinanzierungen und Kaufimmobilien nimmt folglich wieder zu. Das hat auch Auswirkungen auf die Kaufpreise, die nun die Talsohle durchschritten haben und sich wieder im Aufwind befinden: Zwischen Januar und April sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 14 der 15 größten deutschen Städte gestiegen. Im Durchschnitt lag der Preiszuwachs bei 1,9 Prozent. Bereits im Vorquartal hatten sich die Kaufpreise in 11 von 15 Städten erhöht, allerdings nur um durchschnittlich 1,3 Prozent.
Viele Finanzexperten gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni den Leitzins wieder nach unten anpasst. Erneute Senkungen könnten dann im weiteren Jahresverlauf folgen und auch zu einem Rückgang der Bauzinsen führen. Das dürfte wiederum die Nachfrage nach Wohneigentum steigen lassen und neuerliche Preisanstiege zur Folge haben. Je nachdem, wie stark die Zinsen sinken, sind sogar wieder stärkere Verteuerungen denkbar.
In Bremen stiegen die Preise im 1. Quartal um 2,6 Prozent (2.894 Euro) – nach noch einem Rückgang von -0,5 Prozent im Vorquartal.
Die Entwicklung in vielen Städten verdeutlicht, wie stark die Preisentwicklung von der Zinsentwicklung abhängt. Bereits kleine Zinsschritte nach unten – wie in den vergangenen Monaten – können generell in Märkten mit grundsätzlich vorhandener Nachfrage zu einer erhöhten Dynamik oder gar einer Trendumkehr führen. Der Trend scheint sich jedoch zuletzt deutschlandweit umgekehrt zu haben. Steigende Nachfrage und steigende Preise lassen Makler nach zwei schwierigen Jahren nun wieder hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.